Tun oder Sein

Tun oder Sein
Tun oder Sein

Tun oder Sein, das sind zwei grundlegende Modi, zwei Zustände, in denen wir mit dem Geist unterwegs sein können.

„Doing Mode“

Im Modus des Tuns („Doing Mode“) sind die meisten von uns einen großen Teil ihrer Zeit. Der „Doing Mode“ ist auf Erfolg und auf ein Ziel fokussiert. Er ist ergebnisorientiert. Ein Beispiel für den „Doing Mode“ wäre eine Fahrt mit dem Auto. Wenn wir vollkommen darauf ausgerichtet sind, das Ziel zu erreichen, dann werden wir kaum etwas von der vorbeiziehenden Landschaft mitbekommen. Und auch kaum beachten, wie andere unterwegs sind. Wir sind auf die Zukunft ausgerichtet.

Es wäre wichtiger, dass wir in einer bestimmten Zeit von Punkt A nach Punkt B kommen. Und wir würden die Reise nur dann als erfolgreich ansehen, wenn diese Zeitkoordinate eingehalten wird.

„Being Mode“

Beim Modus des Seins („Being Mode“) geht es nicht um das Ziel. Im „Being Mode“ geht es um den Prozess, nicht um das Ergebnis. Im gleichen Beispiel einer Autofahrt nehmen wir die Landschaft wahr, während wir uns in ihr bewegen. Wir erleben – vielleicht genießen – die Reise selbst, Moment für Moment, anstatt uns mit einem zukünftigen Ergebnis zu beschäftigen.

Wenn wir uns im Seins-Modus befinden, sind wir im gegenwärtigen Moment. Wir sind für alles offen, was dieser Moment zu bieten hat – wie angenehm, unangenehm oder neutral er auch sein mag.

Tun oder Sein bestimmen also ganz wesentlich unser Erleben.

Die Lücke – der Unterschied

Oft gibt es in unserem Leben eine Lücke oder einen Unterschied zwischen der Art und Weise, wie die Dinge sind, und der Art und Weise, wie wir uns wünschen, dass sie sein könnten. Im „Doing Mode“-Zustand sind wir normalerweise damit beschäftigt, die Lücke zwischen diesen beiden Polaritäten zu schließen. Indem wir uns auf die Diskrepanz konzentrieren, übersehen wir jedoch möglicherweise eine größere und potenziell nützlichere Perspektive.

Wenn wir versuchen, etwas zu verändern, zu beeinflussen oder loszuwerden, um die Lücke zu schließen, ist unser Fokus sehr eng. Dann hängt unser Wohlbefinden, unsere Zufriedenheit vom Erreichen eines bestimmten Ergebnisses ab. Manchmal sind wir vielleicht in der Lage, nützliche Veränderungen zu bewirken. Vermutlich liegen die meiste Zeit diese „Dinge“ außerhalb unserer Kontrolle.

Anstatt zu versuchen, die Lücke sofort zu schließen, ist es vielleicht besser, einfach mit der Erfahrung zu sitzen, dass die Dinge in diesem Moment nicht so sind, wie wir sie haben wollen.

Dies ist ein Beispiel dafür, den „Seins-Modus“ auf die Situation anzuwenden. Diese Herangehensweise kann nicht nur dieses Gefühl von Unzufriedenheit, vielleicht sogar Angst vor der Situation sofort verringern. Sie ermöglicht auch eine umfassendere und weisere Sichtweise der Dinge.

Wenn wir uns von der Fixierung auf die Behebung der Lücke abwenden und wenn diese Art von „weisem Geist“ als Ergebnis der Abwendung eingesetzt wird, beginnen sich Lösungen zu zeigen, die wir vorher nie in Betracht gezogen haben.

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