Flug zum Mond – ankommen im Zen

Flug zum Mond
Flug zum Mond – Ankommen im Zen

Was hat der Flug zum Mond mit Zen zu tun? Nichts. Rein gar nichts. Und doch eine ganze Menge.

Es gibt ein Video mit Aussagen von NASA-Mitarbeitern und den ersten Astronauten. Einer davon aus der Apollo 8 Mission. Es war einer der Vorbereitungsflüge für die Mondlandung der Apollo 11. Apollo 8 ist nicht auf dem Mond gelandet, umkreiste in aber und es wurden erstmals Bilder vom Mond, Bilder aus dem All übertragen.

In diesem Video mit den Erinnerungen der Astronauten sind 3 Kernaussagen, Erfahrungen enthalten:

Sie brachen auf zu den Sternen – und entdeckten die Erde

Die Kameraaufnahmen zeigten die Sterne und den Mond. Dann drehte einer der Astronauten die Kamera herum. Sie zeigt jetzt zurück auf die Erde. Er sagte dann im Rückblick auf diese Situation:

„Als wir uns aufmachten zum Mond, lag unser Hauptaugenmerk auf dem Mond. Wir dachten nicht daran, dass wir auch auf die Erde zurückblicken werden. Aber jetzt, da wir es getan haben, war das vielleicht der wichtigste Grund, warum wir uns aufgemacht hatten.“ –

„Als wir das erste Mal unseren eigenen Planeten so im Weltraum hängen sahen, war das tief ergreifend. Wir hatten nicht erwartet, dass sich für uns eine so andere Perspektive ergeben würde. Unser Fokus lag darauf, zu den Sternen, zu anderen Planeten aufzubrechen. Und plötzlich schauten wir auf uns selbst zurück. Es schien eine neue Art von Bewusstsein über uns selbst zu sein.“

Alles hat den gleichen Ursprung

Eine weitere Erkenntnis kam einem der Astronauten auf dem Rückflug. Er hatte Astronomie und Kosmologie studiert. Es wurde ihm in diesem Moment auf dem Rückflug klar, dass jedes Molekül seines Körpers, alle Moleküle seiner Astronauten-Kollegen, das Raumschiff selbst, die ganze Erde und alles im Universum ganz ursprünglich aus dem gleichen Sternenstaub entstanden ist. Dass wir alle Sternenstaub sind. Das beschreibt er als eine sehr eindrückliche und überwältigende Erkenntnis.

Die Erde ist so verletzlich

Die Astronauten widersprechen der landläufigen Meinung, dass es im All keine Grenzen gäbe. Von außen sieht man diese Grenze der Erde zum All. Es ist eine sehr dünne Schicht, die Atmosphäre.

„Eine hauchdünne Schicht, welche sich eng um die Oberfläche der Erde schmiegt. Sie ist alles, was jedes Lebewesen auf der Erde vor dem Tod schützt, im Grunde genommen vor der Härte des Weltraums. Und wie konnten wir überhaupt so viel Müll und Verschmutzung in diese fragile Schicht hineingeben, um es mit Dingen zu füllen, die diese wirklich verändern?“

Welche Bedeutung liegt in diesen Aussagen?

Nun, zuerst wohl, dass sich die Sichtweise – und die Erkenntnisse daraus – mit der Perspektive ändert. Manchmal braucht es auch nur größeren Abstand, eine Distanz, um ein anderes Bild, eine andere Wahrnehmung zu bekommen. Bekannt ist dies auch als Overview-Effekt.

Dieser Tage – die Diskussion um und das Engagement für den Erhalt des Klimas wie wir es kennen und brauchen hat eine nie dagewesene Dimension erreicht – ist der 3. Punkt ein sehr offensichtlicher. Es wird uns zunehmend klar, wie verletzlich unser System Erde ist.

Und in den ersten beiden Punkten finden sich grundlegende Aspekte des Zen:

Eigenes Erkennen

Zum einen erkennen wir beim Blick ins unendliche Universum plötzlich uns selbst. Die Crew von Apollo 8 brach auf in die Weite des Universums. Und da tauchte dann der Blick auf das eigene Selbst auf, was ihnen wie eine „neue Art von Bewusstsein über uns selbst“ erschien. Es ist also das Erkennen des eigenen Selbst in der Unendlichkeit des Universums und als Teil desselben.

Alles ist eins

Der andere Aspekt ist die Erkenntnis, dass alles aus dem gleichen Sternenstaub entstanden ist. Alles – wir, das Universum, alles was uns ausmacht, Körper, Geist, etc. – also den gleichen Ursprung haben, nicht verschieden sind, mit allem verbunden sind.

In einem zentralen buddhistischem und einem zentralen Zen-Text heißt es sehr komprimiert: „Form ist Leere. Leere ist Form. Form ist nicht verschieden von Leere, Leere nicht verschieden von Form. Das Gleiche gilt für Empfindung, Wahrnehmung, Wollen und unterscheidendes Denken.“ Das kommt in dieser Verdichtung etwas sperrig daher. Das bedeutet: alles ist mit allem verbunden, alles ist eins. Es gibt keine Unterscheidung.

Und letztendlich in letzter Konsequenz: alles ist eins, alles ist reiner Geist.

Ok, das ist jetzt nur noch Zen. Das hat der Astronaut nicht gesagt. – Oder doch?

Hier das Video, leider nur auf Englisch (Untertitel und Übersetzung kannst Du mit dem Zahnradsymbol einstellen). Es wird aber dennoch klar und die Bilder sprechen für sich:

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